Die soziale Schwerkraft des Feldes und die Rolle der Supervision
DOI:
https://doi.org/10.4119/fs-2211Abstract
Diese Arbeit stellt den feldtheoretischen Ansatz Kurt Lewins in den Kontext der Tagung "reflexive Supervision" am 20. 4. 2013. Die anlässlich dieser Tagung geschilderten vielfältigen Desintegrationsdynamiken, die von Wilhelm Heitmeyer so eindrucksvoll vorgetragen wurden, sollen an dieser Stelle mittels einer für die Supervision bedeutsamen Theorie sozialpsychologisch erklärt werden. Die Feldtheorie Lewins ist sozialpsychologisch ausgerichtet. Sie hat zum Ziel, anwendungsorientiert an einer Humanisierung der Interaktion in sozialen Gruppen zu arbeiten. Dazu untersuchte Lewin die Bedingungen, unter denen Individuen aber auch Gruppen besonders gefördert werden können und wie soziale Konflikte in Gruppen zu lösen sind. Zwar gehören zu den sozialwissenschaftlichen Erklärungen und Theorien von sozialen Konflikten heute auch die sozioökonomischen Dimensionen des Feldes. Dies ist der Aspekt von Pierre Bourdieu in dessen Theorie von Habitus und Feld. Aufgrund der Komplexität wird diese zentrale Erweiterung an dieser Stelle jedoch nicht bearbeitet. Bourdieu intendierte mit seiner Theorie eine Verknüpfung subjektiver Sinnstrukturen mit objektiven Strukturen eines sozialen Feldes, sein Fokus ist jedoch die Beschreibung einer "engen Komplizenschaft" zwischen dem Handeln der Menschen und der Reproduktion ihrer Lebensweisen. Hingegen wollte Lewin einen Beitrag zur Lösung sozialer Konflikte leisten.
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